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Warum hat die EKvW sich nicht für die erweiterte Kameralistik entschieden?

Antwort:

Stellt man beide Systeme gegenüber fallen zwar die Gemeinsamkeiten zur Erreichung der NKF Ziele auf:

• Outputsteuerung und Zielorientierung durch die Darstellung im
   Haushaltsbuch,
• Sollbuchführung und damit erleichterte Periodenabgrenzung,
• Bilanzerstellung,
• Zuführung der AfA zur Substanzerhaltungsrücklage;

 ebenso wird aber auch deutlich, dass in beiden Systemen

• eine Bilanz erstellt werden muss,
• Inventur und Bewertung vorgenommen werden müssen,
• Abschreibungen festgelegt werden müssen,
• Sollbuchführung anstatt der Ist-Buchführung vorgenommen wird,
   damit die periodengerechte Zuordnung möglich wird,
• Rückstellungen und Sonderposten gebildet und aufgelöst werden müssen,
• und Rechnungsabgrenzungsposten erfolgen müssen.

Diese Auflistungen zeigen, dass es keinen ersichtlichen Vorteil gibt, auf die erweiterte Kameralistik umzustellen. Für diese könnte lediglich sprechen, dass sie in kleineren Schritten umsetzbar wäre, der Finanzteil des Haushalts die gewohnte Struktur behält und der Schulungsbedarf geringer ausfallen könnte.

Für die Doppik spricht dem gegenüber jedoch:

• integriertes System, weniger fehleranfällig
• im staatlichen Umfeld überwiegend Doppik
• dauerhaft bessere Personalgewinnung
• Zukunft der Softwareentwicklung
• Umstellung in größeren Schritten, daher kürzerer Umstellungsprozess
• Kameralistik ist ein Auslaufmodell (Ausbildung erfolgt in der Doppik)

Die Erweiterte Kameralistik wird oft als „Weg der kleinen Schritte“ bezeichnet. Fachleute sind der Meinung, dass viele, die die Erweiterte Kameralistik einführen, in den nächsten Jahren als nächsten Schritt die Umstellung auf die Doppik vollziehen werden. Die Konsequenz wäre dann, dass zwei Umstellungen erfolgen müssten, was u. a. wiederum höhere Kosten verursachen würde, eine lange Phase von Veränderungen mit sich zieht, einen Motivationsverlust bedeuten könnte.

Deshalb haben sich viele Landeskirchen und auch die EKD für die Umstellung direkt auf die Doppik entschieden.

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